Sauerbraten kommt bei mir eher selten, eigentlich nie auf den Tisch, weder vom Rind und auch nicht vom Pferd. Ich glaube die lange Garzeit ist es, die abschreckt. 2 bis 2 ½ Stunden sind für einen Sauerbraten durchaus üblich. Und die lange Marinierzeit, die Tage betragen kann, tut das Übrige. Weiss ich denn montags was ich samstags essen will? Sauerbraten stammt aus der Zeit, als wir noch Zeit hatten und Zeit zu planen. Und wir unsere Zeit auch nicht verplant haben. Vielleicht geht Sauerbraten auch nur als Rheinischer Sauerbraten, so vom Niederrhein meine ich. Montags lege man den Sauerbraten ein. Dann nimmt man mehrere Tüten Studentenfutter, pickt die Rosinen raus, und gebe sie zum Rheinischen Sauerbraten. Ferner besorge man sich ein möglichst dickes Buch, so in Richtung Frank Schätzing, 1200 und mehr Seiten müssten es schon sein, setzt sich an das Ufer des Niederrheins, und samstags ist der Sauerbraten gar, wenn man einen guten Freund findet der freitags den Ofen anschaltet. Viel Spass beim Sauerbraten machen!
Zutaten
- 400 g Mittelstück vom Rinderfilet
- 1 Karotte
- 1 Scheibe Knollensellerie
- 2 Knoblauchzehen
- 2 Scheiben geräucherter Schinkenspeck
- 4 Esslöffel Olivenöl
- 200 ml Rotwein
- 50 ml Balsamico
- 1 Zweig Rosmarin
- 3 Zweige Thymian
- 2 Schalotten
- 100 ml Portwein
- 2 Lorbeerblätter
- 1 grosse Artischocke
- 1 Handvoll kleine Steinpilz-Champignon
- 4 Esslöffel Olivenöl
- etwas Gemüsebrühe
- ½ Teelöffel Speisestärke
- Meersalz und Pfeffer
Zubereitung
Karotte, Knollensellerie, Schalotten und Knoblauch schälen und würfeln. Schinkenspeck in Streifen schneiden. Gemüse und Schinkenspeck im erhitzen Olivenöl anschwitzen. Mit dem Rotwein und dem Balsamico ablöschen und die Kräuter zugeben. Die Brühe erkalten lassen und das Rinderfilet darin 24 Stunden marinieren lassen. Rinderfilet aus der Marinade nehmen und abtropfen lassen. Gemüse aus der Marinade nehmen und Marinade auf die gewünschte Saucenmenge reduzieren. Sauce bei Bedarf mit etwas Speisestärke abbinden. Artischocke waschen, abtropfen lassen, Stiel abschneiden und grosszügig schälen. Blätter von der Artischocke abzupfen. Obere Blätter der Artischocke abschneiden. Boden der Artischocke achteln und das Heu herausschneiden. Steinpilz-Champignons vierteln. Artischockenachtel und die Artischockenstiele in Scheiben im Olivenöl abraten. Bei Bedarf etwas Gemüsebrühe zum Garen der Artischocke zugeben. Bevor die Steinpilz-Champignons zugegeben werden, muss die Gemüsebrühe allerdings aufgebraucht sein, sonst werden die Champignons nicht kross.Gleichzeitig das Rinderfilet in der Pfanne anbraten und je nach Geschmack rosa braten. Mein Rinderfilet war knapp zehn Minuten in der Pfanne, zum Schluss allerdings mit Deckel zum Warmhalten. Dazu gab es Serviettenknödel, allerdings aus der Folie. Das ist ein schönes Sonntagsessen. Es lässt sich gut vorbereiten und die Zubereitungszeit, nachdem das Fleisch mariniert ist, ist jetzt nicht so riesig!